Wir wollen Pflegeeltern werden - und nun?

Am Anfang unseres Entschlusses, ein Kind bei uns aufzunehmen, stand das Sammeln von Informationen zum Thema. Natürlich war die Homepage unseres Heimatjugendamtes die erste Anlaufadresse. Diese lieferte jedoch  nur einen Überblick über gewisse Rahmenbedingungen und Voraussetzungen. Geholfen, ein einigermaßen realistisches Bild einer Pflegschaft zu bekommen, hat uns persönlich vor allem das Forum www.pflegeeltern.de und das Portal www.moses-online.de. Sehr informativ und gut zu lesen ist meiner Meinung nach auch der Erfahrungsbericht von Deborah Winter "Mit Pflegekindern leben" (ISBN 978-3-934117-12-9).

 

Wir haben uns hierfür viel Zeit gelassen und haben sämtliche Phasen durchgemacht: Wollen wir das wirklich? Können wir das wirklich? Ja, nein, vielleicht... Puh, die Informationen, die auf uns einprasselten waren viel und nicht immer nur positiv. Man las viel von Traumatisierung, Bindungsstörung, problematischen Herkunftsfamilien, Problemen mit dem Jugendamt und überhaupt solle man sich die Frage stellen, ob man bereit sei, sein Leben ein Stück weit öffentlich zu leben, da bei einer Pflegschaft immer viele Köche mitkochen: das Jugendamt, die leiblichen Eltern des Kindes, gegebenenfalls ein/Pfleger/in oder ein Vormund usw.

 

Wir haben uns erstmal nicht abschrecken lassen und sind zum Informationsabend unseres Jugendamtes gegangen, immer im Hinterkopf: Alles kann, nix muss! Und damit fing das Abenteuer Pflegschaft an.

 

Wir persönlich haben heute eine gut funktionierende Pflegschaft. Der Kontakt zur leiblichen Mutter ist regelmäßig und wertschätzend - von beiden Seiten aus. Unsere Pflegerin ist Teil des Ganzen, musste aber bisher - außer bei den regelmäßig stattfindenden Treffen - nicht in Erscheinung treten. Und von unserer Sachbearbeiterin im Jugendamt bekommen wir alles, was wir brauchen.

 

Das Schönste aber: Unsere Maus entwickelt sich gut und ist eine sicher an uns gebundene 4 jährige, mit allem, was dazugehört :-)

 

Dies ist sicherlich nicht immer so, aber so kann es auch gehen. Wer also gerade in der Überlegungsphase steckt, für den sind wir gerne ein positives Beispiel.