TV-Tipp: Richtig gut...

...fand ich heute die Reportage der Reihe "37 Grad" mit dem Titel "Schlaflos durchs erste Jahr". Gezeigt wurde das erste Lebensjahr einer jungen Familie mit Sohn und eines Elternpaares mit Zwillingen. Als Mutter mit Kleinkind war ich voll dabei und ertappte mich oft, wie ich mitleidig schmunzelte und alles einfach nur nachvollziehen konnte.

Besonders hat mir die Szene gefallen, in der die Zwillingsmama am 1. Geburtstag ihrer Mäuse tränenüberströmt sagt: "Heut könnt ich heulen, den ganzen Tag. Auch wenn es schön ist. Ja, es ist ein schöner Tag". Die arme Frau ist so fertig, und man möchte sie nur in den Arm nehmen und sagen: Ja, ich verstehe dich! Und ihr sagen, dass es manchmal auch nicht schön ist und man das auch sagen darf. Und dann fügt sie weinend noch hinzu: "Also ich hätte mir auch nie vorgestellt, dass sich durch Kinder so viel verändert. Also, man ist ja wirklich nur noch da drin und hat soviel Verantwortung und zu wenig Schlaf. Das hätt ich nie gedacht, dass man so wenig Schlaf eigentlich hat als Eltern". Und da musste ich schmunzeln.

Geht es nicht vielen so? Jeder möchte vor der Geburt eines Kindes der bleiben, der er war: Cool, lässig, flexibel, mit genügend Zeit für eigene Hobbys und Freunde, weil man sich ja mit dem/r PartnerIn einig ist und sich gegenseitig Freiräume schaffen will. Und dann ist dieses Kind plötzlich da und man merkt: Hoppla, es ändert sich ja wirklich einiges. Und dann wird das Kind älter und man merkt: Hoppla, irgendwie hat sich alles verändert. Und plötzlich hat man gar keine so große Lust mehr auf flexibles Abendprogramm mit Freunden, weil man nur noch ins Bett möchte und dem/r PartnerIn den nötigen Freiraum lassen ist dann in der Praxis doch anders als in der Theorie. Weil dem anderen Zeit zu schenken, heißt, selbst keine für sich zu haben.  

 

Ich fand es richtig gut, dass die Reportage einfach alles zeigte: Begeisterung, Veränderung, Verzweiflung, Müdigkeit usw. Denn es ist einfach so: Kinder sind toll. Sie bereichern das Leben. Aber gerade die ersten Jahre sind doch echt eine Herausforderung. Auch wenn man sich' s ja nicht sagen traut, aber mir scheint leider nicht 24 Stunden die Sonne aus dem Allerwertesten nur weil ich nun Mama bin. Manchmal bin ich einfach nur erschöpft und wünsche mich auf eine einsame Insel. Dann nervt auch das süßeste Gebrabbel und du siehst dich nur damit beschäftigt, umgeworfene Becher wieder auf den Tisch zu befördern und den Boden zu putzen. Frei nach dem Motto folgender Postkarte:

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